Vom recycelten Schrottroller zum elektrifizierten Stadtflitzer
Es beginnt mit einem geschenkten Puch-Roller, der jahrelang als Gartendekoration diente. Der Motor und viele Teile fehlten, die Karosserie war durchgerostet und Papiere nicht vorhanden. Aus dem Wunsch, dieses Wrack wieder auf die Straße zu bringen, entsteht folgende Idee:
Um uns die wirtschaftlich nicht rentable Restaurierung und eine Einzelgenehmigung (inkl. Pickerl/TÜV) zu ersparen, machen wir ein Elektrofahrrad daraus. Richtig gelesen: ein E-Fahrrad!! Denn laut Gesetz ist ein elektrisch betriebenes Fahrzeug mit maximal 600 Watt und einer Höchstgeschwindigkeit aus eigener Kraft von höchstens 25 km/h einem Fahrrad gleichzusetzen.
Die Vorteile:
- keine jährliche technische Überprüfung (Pickerl/TÜV)
- keine Kennzeichenpflicht (in Österreich)
- derzeit keine Helmpflicht (in Österreich)
- das Befahren von Radwegen ist erlaubt bzw. vorgeschrieben
- flotte und emissionsfreie Fortbewegung in der Stadt
Technische Daten:
Der Roller wird mit einem 500Watt Motor bestückt, passend dazu Ritzel und Zahnrad getauscht um eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h zu erzielen. Mit den zwei Bremsen, der Beleuchtung und den vorgeschriebenen Reflektoren ist der Roller laut österreichischem Gesetz nun ein Fahrrad.
Der derzeit verbaute 20Ah Lithium-Ionen-Akku bringt eine Reichweite von bis zu 30 Kilometern (das sollte für den Stadtbetrieb reichen). Man kann die Reichweite mit einem zweiten Akku verdoppeln.
Natürlich werden alle sicherheitsrelevanten Teile (Bremsen, Bowdenzüge, Reifen, Beleuchtung, Rahmen) durch Neuteile ersetzt oder restauriert.
Das Fahrerlebnis:
die alten Puchroller aus den 50ern haben eine fantastische Optik und sind ein Hingucker. Man wird immer wieder von Passanten mit durchwegs positiven Reaktionen angesprochen
Die Roller sind toll gefedert… kein Vergleich zu E-Scootern, die schon bei kleinen Unebenheiten oder Steinchen an ihre Grenzen stoßen.
Die Beschleunigung ist aufgrund des Gewichtes eher gemächlich, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h wird trotzdem schnell erreicht, große Steigungen mag er allerdings nicht so gern (er ist eher für den Stadtbetrieb und nicht für den Berg geeignet) 😉
Alles in allem machts extrem viel Spaß. damit zu fahren. Egal, ob du in der Innenstadt direkt neben dem Gastgarten parkst und deinen Kaffee genießt, damit deine Einkäufe erledigst, oder zur Arbeit fährst. 🙂